Mikrofon Hygiene

Wie reinige ich mein Mikrofon richtig?
Um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und zu stoppen, sind bereits viele Hygienemaßnahmen getroffen worden. Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, wie man am besten ein Mikrofon, einen Taschensender oder einen Mikrofonempfänger reinigt und desinfiziert.
Wir sind zwar keine Virologen und können Ihnen deshalb keinen zu 100% abgesicherten medizinischen Rat zur sicheren Desinfektion von Geräten geben, möchten Ihnen aber dennoch ein paar praktische Tipps an die Hand geben, mit denen Sie sich und andere schützen können. Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Bleiben Sie gesund – und wenn noch weitere Fragen auftauchen sollten, helfen wir zusammen mit Ihrem Sennheiser-Partner vor Ort gern weiter.

Ist es möglich, dass das Coronavirus über ein Mikrofon weitergegeben werden kann?
Beim Sprechen verlassen zusammen mit der Atemluft auch kleinste Speicheltröpfchen den Mund. Diese können sich auf und im Windschutz eines Mikrofons sammeln – ganz besonders bei der so genannten Nahbesprechung. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass diese Tröpfchen den Windschutz von allein wieder verlassen: Man kann nicht ausschließen, dass der nächste Sprecher oder Sänger den Windschirm mit dem Mund berührt und bei einem kontaminierten Windschirm das Virus in den Körper gelangt.

Auch der Austausch eines Windschirms kann eine mögliche Infektionsquelle darstellen, wenn nicht sehr genau auf die Hygieneempfehlungen geachtet wird. Berührt man einen gerade erst benutzten Windschutz mit bloßen Händen und fasst sich anschließend ins Gesicht, kann es nach dem, was wir bisher wissen, durchaus zu einer Infektion kommen.

Kann ich Plastiktüten als Einmalschutz verwenden?
Viele Anwender sind trotz Einbußen bei der Audioqualität dazu übergegangen, flüssigkeitsdichte Plastiktüten über den Windschutz des Mikrofons zu ziehen, um den Windschirm nicht jedes Mal aufwändig reinigen zu müssen. Die Plastiktüten müssen nach jedem Interview gewechselt werden; dabei müssen die Hygienevorschriften sorgfältig beachtet werden. Bitte seien Sie bei der Handhabung von Plastiktüten sehr vorsichtig, denn diese sind steifer als ein Schaumwindschutz und es besteht das Risiko, dass Tröpfchen von der Tüte geschleudert werden. Ziehen Sie deshalb die Tüte sehr vorsichtig ab und drehen Sie sie dabei auf links. Im Idealfall tragen Sie dabei einen Mundschutz, eine Schutzbrille und übereinander gezogene Einmalhandschuhe. Das äußere Paar Einmalhandschuhe muss nach jeder Wechselaktion entsorgt werden.

Wie desinfiziere ich Oberflächen am besten?
Von der WHO und dem deutschen Robert-Koch-Institut gibt es Empfehlungen zu alkoholbasierten Desinfektionsmitteln, die gegen das Coronavirus wirksam sind. Bei der Produktqualifizierung testen wir unsere Geräte standardmäßig auf Beständigkeit gegen Ethanol und Isopropanol. Wir können leider nicht beurteilen, welche Auswirkungen die diversen zugelassenen Desinfektionsmittel auf die Oberflächen der Geräte haben. Probieren Sie darum das Desinfektionsmittel vorsichtig an einer verdeckten Stelle aus, bevor Sie das ganze Gerät damit behandeln. Auch hier gilt: Halten Sie alle relevanten Hygienemaßnahmen ein und waschen Sie sich gründlich die Hände, um einer Infektion vorzubeugen.

Kann ich einen Windschirm thermisch behandeln?
Unsere Windschütze bestehen in der Regel aus Polyurethanschaum. Dieses Material ist gut temperaturbeständig und ändert seine physikalischen Eigenschaften bis 100°C kaum. Bitte beachten Sie aber, dass ein Vollwaschgang bei 90° eine starke mechanische und chemische Beanspruchung mit sich bringt, die aufgebrachte Schriftzüge und Logos vermutlich beschädigt. Eine vorsichtige Handwäsche bei geringeren Temperaturen mit einer fettlösenden Waschsubstanz sollte ebenfalls gegen die Fetthülle des Virus wirken und weder den Schaumstoff noch etwaige Aufdrucke beschädigen. Auch hier gilt allerdings, dass Virologie nicht unser Fachgebiet ist und wir somit keine Gewähr für eine erfolgreiche Virusbekämpfung übernehmen können.

Von einer regelmäßigen thermischen Behandlung der Mikrofone sowie der Sender und Empfänger würden wir abraten. In der Regel ist ein Betrieb bis 55°C Umgebungstemperatur spezifiziert und die Geräte werden kurzzeitig auch einer höheren Temperatur standhalten. Der Aufwand für eine solche thermische Behandlung ist allerdings in Frage zu stellen. Wir bewerten den Nutzen des regelmäßigen Händewaschens vor, während und nach Gebrauch der Geräte höher.