Augmented Reality im Bereich Audio und Field Recording
Für meine Feldaufnahmen in Schutzgebieten von Südostasien habe ich das AMBEO VR Mic verwendet – und zwar nicht, weil ich mit dem Material 3D-Videos begleiten will. Vielmehr hatte ich damit eine reine Audioanwendung ins Auge gefasst.
Das umfassende Projekt, das ich im Rahmen einer Residenz am Institut Français ins Leben gerufen habe, soll in Zusammenarbeit mit der NRO Opération Canopée die akustische Dokumentation von Primärwäldern sowie die Interpretation von musikalischen Mustern in den Klängen der Natur ermöglichen.
Die Recherchen dafür (die sich wahrscheinlich auch auf zukünftige Expeditionen ausweiten werden) wären ohne die wertvolle Hilfe des Instituts für Kultur- und Geisteswissenschaften der Universität Yangon sowie der Organisationen Fauna & Flora International in Myanmar, The Gibbon Experience in Laos und Kalaweit in Indonesien nicht möglich gewesen.
Da ich mit der MKH-Serie, die sich durch eine hohe Mikrofonempfindlichkeit, ein tolles Signal-Rausch-Verhältnis und eine gute Feuchtigkeitsresistenz auszeichnet (und somit perfekt ist für Tonaufzeichnung und Audio-Naturalismus), vertraut bin, hatte ich einige Bedenken, das AMBEO VR Mic neben einem IRT-Kreuz und einem klassischen Stereomikrofon zu verwenden. Ich fragte mich vor allem, wie sich das Mikrofon in der tropischen Zone verhalten würde, wo Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sehr hoch sind.
„Aber von der feuchten Grotte bis zur staubig-heißen Düne, vom Sumpf während dem Monsun bis zum Frühlingserwachen – das AMBEO VR Mic hat mich nie enttäuscht.“
Ich konnte es schnell und einfach einstellen und es war immer sehr robust. Das hat mich überzeugt. Sogar die feinen Kabel, die sehr anfällig aussehen, sind viel strapazierfähiger als es scheint. Für den Feldeinsatz habe ich es außerdem geschätzt, dass das Mikrofon so kompakt ist und sich leicht einrichten lässt.
Ich wusste schon, dass ich bei Ereignissen in der Nähe – also kleinen Ensembles mit traditioneller Musik – gute Resultate erwarten konnte. Etwas skeptisch war ich aber in Bezug auf die Verwendung des Mikrofons auf freiem Feld für eher weiter entfernte Klangquellen, für die man eher ein AB-Stereosystem einsetzen und damit vielmehr einen Unterschied bei der Laufzeit als bei der Intensität hören würde.
Das AMBEO VR Mic hat mich aber auch hier mit seinem schwachen Eigengeräusch und seiner großartigen Klangfarbenwiedergabe für ein Mikrofon seiner Preisklasse überzeugt.
Die Möglichkeiten, die das B-Format beim Downmix bietet, – seine Flexibilität und die Option, die Hörwinkel in der Postproduktion zu verändern – sind unschlagbar.
Das B-Format verwende ich für traditionelle Broadcast-Produktionen, aber langsam auch für Multikanal-Installationen und für Audiolösungen bei der Entwicklung von mobilen Apps.
Über Rodolphe Alexis
Als Klangdesigner und Tonmeister nimmt seine Praxis verschiedene Formen an, die im Dialog zu anderen Kunstsparten stehen (Installation, Bildhauerei, Performance, Hörfunk).
Als Ausbilder koordiniert er, wenn er nicht gerade in den Bereichen Tanz oder Animation arbeitet, den Aufbau der audiofokussierten Augmented-Reality-Plattform SoundWays.eu und trägt regelmäßig zu Museumsprojekten und geolokalisierten Audio-Apps bei.
Und als teilhabender Kurator des Mu-Kollektivs wirkt er bei verschiedenen elektroakustischen Projekten mit und entwickelt ein persönliches Verfahren für Tonaufnahme und Field-Recording.
Sein aktuelles Tonprojekt in Südostasien wurde von der Scam und dem Programm Hors les Murs des Institut Français unterstützt.
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