Der dreimal für den GRAMMY® nominierte Daniel Shores startete seine Laufbahn
bei Sono Luminus – erst als Assistenzingenieur, dann als Ingenieur und schließlichals Leiter des Plattenlabels Sono Luminus.
Als ich kürzlich das isländische Symphonieorchester in Reykjavik aufnahm, hatte ich die Gelegenheit, die Sennheiser MKH 800 Twins auszuprobieren. Die Erfahrung war für mich von A bis Z komplettes Neuland, sowohl was das Ensemble als auch was die Mikrofone anging. Und die Mikrofone konnte ich mit dem großen musikalischen Dynamikbereich und der Anordnung des Ensembles denn auch gründlich testen.
Für die Aufnahme wählte ich voll immersiven Surround, der auf Pure Audio Blu-ray in 9.1 Auro-3D und Dolby Atmos herausgegeben wurde. Dazu positionierte ich das Ensemble im Kreis rund um ein zentrales Mikrofonarray.
„Wir mieteten das Kit mit fünf Mikrofonen von Sennheiser und verwendeten es als untere Ebene unseres Hauptarrays (ein Mikrofon für jeden Lautsprecher in einem standardmäßigen 5.1- Setup).“
Die Verpackung und die Bauweise der Komponenten beeindruckten mich sofort und es wurde mir sehr schnell klar, wie sich die einzelnen Komponenten zusammenfügen – vom Mikrofon über die Spinne bis hin zum beigefügten Kabel, mit dem man auf beide Kapseln zugreifen kann. Ich war nur etwas verwirrt, dass das Kabel nicht markiert war, weshalb mir nicht gleich klar war, welche Anschlüsse nach vorne und welche nach hinten führen. Das habe ich aber schnell herausgefunden, als ich die Kabel angeschlossen hatte.
Ich nahm das Orchester über fünf Tage in 352.8kHz-DXD-Auflösung auf, mit einer Session täglich. Jeden Tag nahmen wir ein anderes Stück auf und für jedes Stück war die Aufstellung des Ensembles eine andere: Einmal mit den Blechbläsern vorne, dann mit den Holzbläsern hinten. Und einmal ordneten wir sogar eine gemischte Gruppe von Streichern und Blechbläsern um das Array herum an, um die einzigartigen Effekte so einzufangen, wie sie sich der Komponist vorgestellt hatte. Was mich an den 800 Twins am meisten überzeugte, war, dass sie konsistent mit allem umgehen konnten, was ich ihnen zumutete – egal wie sich die Anordnung des Ensembles änderte. Der Klang war voll, transparent und detailreich, ohne an Musikalität zu verlieren und zu klinisch zu werden. Die Twins lieferten volle Detailtiefe bei den Abschnitten, die ppp gespielt wurden, und konnten auch mit fff ohne Leistungseinbußen umgehen.
Die Mikrophone betrieb ich im Omnimodus. Das konnte ich in der DAW problemlos einrichten, indem ich einfach beide Kanäle (da man die Kanäle von beiden Kapseln erhält) auf gleicher Lautstärke zur gleichen Panning-Position leitete. Und, obwohl ich die Richtcharakteristik schlussendlich nicht veränderte, war ich gerade mit unserem straffen Zeitplan und unseren außergewöhnlichen Anordnungen des Ensembles froh zu wissen, dass man sie mit dem AMBEO-Plugin in der Nachbearbeitung flexibel einstellen könnte.
Die Verwendung der 800 Twins war für mich eine außerordentlich positive Erfahrung, die ich jedem Kollegen empfehlen würde. Ich freue mich jetzt schon darauf, sie in Zukunft bei kleineren Ensembles und Soloinstrumenten einsetzen zu können.
Über Dan Shores
Der dreimal für den GRAMMY® nominierte Daniel Shores startete seine Laufbahn bei Sono Luminus – erst als Assistenzingenieur, dann als Ingenieur und schließlich als Leiter des Plattenlabels Sono Luminus. Nach einigen Veränderungen in der Unternehmensstruktur kümmert sich Daniel jetzt wieder um das, was ihn am meisten begeistert: Tontechnik. Er konzentriert sich seit Jahren auf seine Leidenschaft für Sound und auf sein Ziel, makellose Musikaufnahmen zu machen, um den Hörerinnen und Hörern die Musik möglichst nahe zu bringen.
Für Sono Luminus, Steinway and Sons, Naxos, Delos und zahlreiche andere Labels produzierte Daniel über 150 kommerzielle Aufnahmen. Er konzentrierte sich dabei immer auf Sourround-Sound – sei es 5.1, 7.1, 9.1 oder neuerdings auch 11.1 –, um einzigartige Hörerlebnisse zu schaffen.
Wenn er nicht im Studio arbeitet, ist Daniel Lehrbeauftragter an der Shenandoah University, wo er im Departement für Musikaufnahme und Produktionstechnologie Remote Recording, Surroundsound und grundlegende Masteringtechniken unterrichtet. Er ist auch selbst Musiker, wobei er als Klassik- und Jazzpianist und Schlagzeuger anfing und schließlich zu Jazz und Rock mit Bass, Gitarre, Mandoline und vielem anderen wechselte.
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